Die Bocca Nuova am 25. Oktober 2000

 

 Diese Panoramafotografie zeigt die beiden Schlünde innerhalb des Bocca Nuova Kraters

  Hören Sie den originalen Ton der Bocca Nuova 

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Achtung !!

Bleiben sie bitte in sicherer Entfernung von den aktiven Kratern des Ätnas. Die explosiven Aktivitäten sind extrem gefährlich und unberechenbar. Lavabomben bis zu  einem halben Meter werden weit über den Kraterrand herausgeworfen.

 Ausgeworfene Lavabomben können Sie lebensgefährlich verletzen !

Da ich an der Bocca Nuova selber ein sehr einschlägiges Erlebnis hatte, denke ich das dies ein wichtiger und ernstzunehmender Hinweis ist. Während des Abstieges ca. 70 m unterhalb des Kraterrandes - ich dachte ich wäre bereits in Sicherheit, drehte ich mich nachdem ich ein starkes Detonationsgeräusch aus dem Kraterinneren hörte vorsichtshalber noch einmal um. Nicht unerwartet stieg eine Lavabombe 200 Meter über den schwarzen Kraterhorizont. Als erstes vermutete ich, dass die Bombe wieder in die Bocca Nuova zurückfällt, realisierte aber sehr schnell das dieser Auswurf  meinem Standpunkt sehr nahe kommen würde. Begünstigt durch die starke Windströmung wurde die Flugbahn der Bombe immer weiter auf meine Standposition gelenkt. Das größte Problem war, ich konnte bis zur letzten Sekunde nicht ausmachen ob mich dieser Auswurf treffen würde. Ich hatte Glück!! Mit rasanter Geschwindigkeit schoss in Kopfhöhe laut zischend der halbe Meter große Glutball  im Abstand von fünf Meter an mir vorbei und schlug 20 m weiter unten ein. Während dessen zerschellte kurz oberhalb eine zweite kleinere Lavabombe ein die mich zu einem hektischem Ausweichtänzchen zwang. Ziellos entgegenkommende Glutfragmente flogen mir buchstäblich um die Ohren!!!!! 

    

Zu diesem Zeitpunkt hatte die Bocca Nuova zwei innen liegende aktive Krater. Das Photos oben zeigen den nördlich gelegenen Eruptionskrater. Signifikant für diese kurz belichtete Aufnahme (1sek) ist, das die Lavaauswürflinge welche extrem schnell herausgeschleudert wurden (ca. 90 m/s ) sich als linealgerade angeordnete Spuren auf dem Celluloid  wieder fanden.

        

Boris Behncke (rechts), der die Bocca Nuova drei Tage observierte erwähnte, dass die Eruptionsröhren im fast flachen Kraterboden mittig zentriert waren. Wolfgang Müller (links) musste bei dem Versuch an den Krater näher heranzukommen aus Sicherheitsgründen abbrechen. Anlass waren starke Explosionen.

     

 Die ersten drei Photos sind kürzer belichtet 1/10 -1/2 Sek.

B. Behncke betonte eindringlich ,das es sehr gefährlich sei bei vollkommener Dunkelheit die Bocca Nuova zu observieren. Gelegentlich explodierten im Krater Lavapfropfen die das nicht leuchtende Material weit durch die Nacht schleuderten. Er selber hatte das ungemütliche Erlebnis drei Tage davor. Als wir die bis zu einem Meter großen Lavafetzen knapp über der Kraterkante umherfliegen sahen kamen wir zu dem Entschluss, das die Schlote reichlich mit Magma gefüllt seinen müssten.

   

       

Die oberen vier Photos sind bis zu zwei Sekunden belichtet und zeigen die Flugbahn der glutflüssigen Schlackeauswürfe die weit über den südlichen Kraterrand der Bocca Nuova geschleudert wurden. Auswurfhöhe etwa 100m. Zusammen mit diesen Bildern müssen sie sich eine Tonkulisse vorstellen, die alle fünf Sekunden zwischen lauten basslastigen Explosionen die durch den Magen gingen, luftzerreißenden Knallfolgen und einem scharf zischenden Geräusch wechselte. 

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Dieses Photo wurde von Ingo v. Känel in südlicher Richtung während des Aufstieges von den Hängen der Bocca Nuova gemacht. Deutlich erkennt man den "frischen Lavastrom" der sich im Zeitraum März/April 2000 aus dem SE-Krater in die Hochebene ergoss. Der Lavastrom hat die Länge von fast 1,5 Km und ist am geteilten Ende ca. einen Km breit. Interessant ist, das man auf der größeren Version im Vordergrund eine Menge von Einschlagkratern erkennen kann. Diese entstanden während der 66 Paroxysmen des SE - Kraters in der Zeit von Januar bis August 2000. Damals hagelte es im gesamten Gipfelbereich und sogar weit über das Schutzrefugio Torre del Filosofo Metergroße Lavabomben. Siehe 15. Februar und 6. April......

Und hier, die Schlüsselhelden...

 

Held 1, Ingo v. Känel (links) wartete geduldig an seinem Hilfslagerfeuer mit einer lauwarmen Cervezia bis um 23:30 pm am Parkplatz der Sapienza ohne die Autoschlüssel auf Held 2. Held 2 (rechts) vor dem großen Feuer der Bocca Nuova ohne Cervezia allerdings mit den Autoschlüsseln.


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©Photos & Text von Thorsten Boeckel  (30.10.2000)


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