Die Eruption Entwickelte sich weiter
und um 12.00 waren die ersten stärkeren Auswürfe zu beobachten.
Die Eruption wurde zusehends stärker und erreichte mit großer Vehemenz um 12.30 ihren Höhepunkt. Die beeindruckende
Lava- bzw. Lapillifontäne hatte eine durchschnittliche Höhe von 300 - 400 Metern die zu unserem Erstaunen in der
"Mittagshelligkeit"
intensiv rot leuchtete. Einzelne Lava und Aschefontänen erreichten sogar 500m bis
700m. Während den Aktivitäten drehte sich nun auch noch die mehrere Kilometer hohe Aschewolke von NO, in Richtung SO auf uns zu. Dieses hatte zur Folge,
dass wir die Strahlungshitze dieser enormen ausgestoßenen Masse stärker fühlen
konnten.
12.35 Die Phase
dauert nun schon 35 Minuten an, und machte nicht den Anschein als
ob sie enden würde. Dadurch hatte ich die Gelegenheit den Hang 60
Meter abwärts zu laufen und einige spezielle Photos zu machen.
Bilder in der Mitte zeigen die "doppelten Jacques" bei
Tonaufnahmen vor dem sich uns immer weiter nähernden Aschevorhang
12.40... die Eruptionen steigen jetzt in die NW- Richtung an, und Auswurfbomben von 3-4 Metern Durchmesser malträtieren nun die Hänge der Bocca Nuova ( Flugdistanz bis zu 800 m) und verwandelten sie in eine
Mondlandschaft.
Das unzerstörbare Torre del Filosofo
Um 12.55 wurden die Eruptionen
schwächer und um 13.25 war es um den gesamten Konus wieder ruhig. Nach
diesem Ereignis war ich mir sicher, einen feierlichen Schluck Ramazotti aus
dem Geburtstagsflachmann von Christine, Martin und Nikkl verdient zu haben.
Dieser Flachmann hatte seine Bestimmung für den Schrecken nach besonders
heftige Ausbrüchen... und ich kann euch sagen, zu klein.... (der Flachmann
natürlich!)
Optikpflege
Dieser Paroxysmus war seit dem 15. Februar bei dem ich auch Augenzeuge wurde einer der stärksten
dieser Episode. Während diesem Ereignis hatten wir wieder dieses Gefühl der
Ohnmacht und Faszination gegenüber dem Vulkan. Dieses mal war auch die
überdurchschnittliche Dauer (ca. 60 min ) maßgebend für die Ehrfurcht
die wir aufbrachten.
Der Vulkan Etna hat uns wieder gezeigt welch eine enorme Urkraft
er in der Lage ist, freizusetzen. Während wir die Nord-Ostflanke observierten entdeckten wir überdimensionale Lavabomben und ein Phänomen das sich bei solch einem Ausbruch zeigt.
Zur Kraterumrundung
hier
geht es zur riesen
'Lavabombe?
Weiter Infos
über diesen Ausbruch auf der Homepage von
Boris
Behncke
Die Aerosol - Ring - Ecke
Cinema
Photos dieser Luftcalamaries entstanden während der Wartezeit vom 2-6.April
2000 um das Gebiet am Refugio Torre del Filosofo.
Die beiden Aufnahmen zeigen den gleichen Ring
der die Bocca Nuova in östlicher Richtung verließ. Dieser Aerosolring
bestehend aus einem Gemisch von Dampf und heißen Vulkangasen, behielt etwa
15 Minuten die exakte Form bis er sich allmählich in 4000 m - 5000 m ü. NN
auflöste. Der homogene starke Windstrom trug diesen Ring vermutlich 25 km
weit bis zur Küste der Stadt Giarre. In den Tagen vom 2.-6.
April 2000 als gute Wetterbedingungen eine Seltenheit waren produzierte der
Schlot der Bocca Nuova alle 10 Minuten schön geformte Ringe die Anfangs ca.
20 m im Durchmesser hatten, und bis zu ihrer Auflösung bis auf 150m
expandierten.
Wenn die Möglichkeit besteht, dieses seltene Phänomen
aus nächster Nähe detaillierter zu beobachten stellt man sich oft die
Frage, welcher Strömungsmechanismus dahinter steckt, damit so ein
Dampf-Gasgemisch wie ein überdimensionaler Zigarettenrauchring erscheint.
Welche Kraft hält diese Ringe eigentlich zusammen ?
Die Ausgangs Voraussetzungen sind: Ein homogener Windstrom
und der Aerosol- Ring muss mit genauer Temperatur und Geschwindigkeit den symmetrisch
geformten Schlot verlassen. Wird ein Punkt nicht erfüllt, schlägt die
Produktion fehl oder es kommt zu äußerst verunglückten Gebilden. Der mit
eingebundene Dampf trägt hier zur Sichtbarkeit des Kringels bei.
Der Vorgang der Rotation
beginnt beim Ausstoß, indem der heiße Dampf durch die Mitte des 'Rohringes'
drückt und an der kühleren Außenseite wieder abrollt. Nun fängt dieses
Schlauchähnliche Gebilde an zu rotieren, und zwar ziemlich schnell. Das
ganze könnte man mit einem in sich geschlossenen Tornado vergleichen der
sich selbst wieder ansaugt und deswegen seine stabile Form behält.