Dieser Bericht
bezieht sich auf Observationen der Eruptionen am 24-26 Nov.
2006. Diese Periode wurde wegen der guten Wettervorhersagen
ausgesucht. Sichtverhältnisse waren wie erwartet gut,
allerdings wurde unser Abstieg am 26. durch dichten Nebel
erschwert.

Am frühen
Morgen des 24. begann ein Paroxismus des SE Kraters. Von der Rifugio
Sapienza aus beobachteten wir die dicken Aschewolken und freuten uns
darauf den Ausbruch aus der Nähe zu sehen. Als wir oben ankamen wurden
wir aber angewiesen sofort wieder herunterzufahren. Zum Glück konnten wir
nach einigen Diskussionen eine Stunde bei der Seilbahnstation verweilen um
wenigstens etwas von dem Ausbruch sehen zu können.

Am späten
Nachmittag, als die Ascheauswürfe aufgehört hatten konnte man von 1120m
Höhe auf der Zafferana-Etna Strasse, und später von Monte Zocollaro
mehrere Lavaströme erkennen, die z.T. aus dem Riss in der Flanke des SE
Krater stammen.


Am 25. war es möglich zum
Lavafeld oberhalb des Valle del Bove zu gelangen. Lava strömte dort aus
einem Hornito heraus und floss dann die Bergflanke herab. Keine anderen
Lavaströme waren sichtbar. Der Strom war zwischen ein paar Tage alte
Ströme eingebettet, die betreten werden mussten um den Strom aus der Nähe
beobachten zu können. Die Bodentemperatur in diesem Bereich war daher
relativ hoch.


Dies verursachte Probleme mit
Schuhsohlen und schmolz auch die Füße meines Stativs ab. Am frühen
Abend überquerte ich den Lavatunnel über dem Hornito und ging zu dessen NW
Seite wo der Lavastrom besser beobachtet werden konnte und auch in der
Dämmerung einige Auswürfe von dem Hornito beobachtet werden konnten.
Zu diesem Zeitpunkt fing der SE Krater wieder an Asche auszuwerfen, und um
nicht von der Strasse abgeschnitten zu werden wenn größere Lavaströme
resultieren sollten, querte ich wieder auf die SE Seite des Stroms zurück.
Leider lief ich dadurch einem Polizisten über den Weg und wurde wie alle
anderen Zuschauer nach unten geschickt.


Am 26. kamen wir um 10:30 morgens
an der oberen Seilbahnstation an und konnten den Auswurf von Asche aus
einem Krater auf der Ostflanke des SE Kraters beobachten.
Glücklicherweise war ein Besuch des Lavafeldes noch möglich und sowohl das
Lavafeld wie auch der Hornito schienen wenig verändert. Der Ostflanke
Krater war die meiste Zeit Aktiv. Am späten Nachmittag schleuderte der
Hornito Glutmaterial bis zu einer Höhe von schätzungsweise 80m, hörte aber
leider während der Dämmerung wieder auf. Der Ostflanke Krater war immer
noch Aktiv als wir nach Nachteinbruch gingen. Obwohl etwas Glut zu
erkennen war, wurde das meiste von Asche verdeckt.


Am morgen des 27. konnten laute
Explosionen von der Rifugio Sapienza Gegend gehört werden, aber Wolken
verhinderten die Observation der Aschewolke. Durch eine Veränderung der
Windrichtung war der Flughafen von Catania wiedereröffnet worden (er war
vom 24-26. wegen der Vulkanasche geschlossen worden) und es war möglich
wie geplant nach Hause zu fliegen.