Nun musste etwas Pep in die Sache. Was
steckte wohl hinter dem schwachen roten Schein in der
Kraterregion. Waren es schwache Strombolianer, oder gar ein
Lavasee.
Grübel, grübel…,
auch eine riskante Entscheidung, da eine Besteigung des
Anakgipfel nicht gerade als ungefährlich eingestuft werden
kann. So hatte Chris Weber bei einer vergangenen Tour das
Vergnügen, bei einem der seltenen Karteraufenthalte einer
sich rasch entwickelnden Ascheaktivität
beizuwohnen. Glücklicher weise entwickelte sich diese
Aktivität nicht weiter und mäßigte sich schnell wieder. Auch
eine spontane explosive Aktivität kann während des
Aufenthaltes am Kraterrand statt finden. Hierbei hätte man
wohl kaum eine Überlebenschance. Während wir uns
vormittags
noch den
neugierigen Waranen widmeten
und eine Entscheidung in weiter Ferne lag, war nach dem
Anlanden auf Anak die Sache klar. Wenn man schon keine
Aktivität antrifft, sollte die seltene Gelegenheit genutzt
werden einen Einblick in den Schlot zu riskieren.
Der
Aufstieg auf den etwa 400m hohen Schlackekegel von
Nordwesten aus, entpuppte sich als äußerst Schwierig. Selbst
erfahrene Bergsteiger werden
in diesem lockeren Geröllfeld
die wahre Freude verspüren und sich mit einer ständigen Flug- und
Rollambition herumschlagen müssen. Die Drei-Schritt-vor-und-Zwei-zurück-Methode stellte sich nach
einer Stunde als erfolgreich heraus, und mit Spannung wurde
der Einblick erwartet. Am Kraterrand angekommen staunten wir
nicht schlecht. An der gegenüber liegenden Kraterseite war
wie im Lehrbuch beschreiben, ein markanter Lavastöpsel mit
unzählig kleinen Gasflammen zu beobachten. Bildlich gesehen,
wie mit Bitumen verkittet erschien der Pfropf im Kraterboden
zu sitzen, und jeder hatte wirklich das Gefühl, der Korken
will aus seiner Verankerung.
Hätte das Gas nicht durch die
Risse entweichen können hätte der Überdruck bzw. eine
Explosion den Stöpsel bereits weit ‚herausgehauen’. Besser
dargestellt kann man das Überdruckprinzip am Vulkan nicht
mehr vorfinden. Wir hätten bestimmt nichts gegen eine
beispielhafte Vorführung gehabt, allerdings drängte uns der
Umstand dieser brisanten Situation nach einer Stunde wieder
herunter. Der Abstieg trotz Dunkelheit kann an der Südseite
als wesentlich einfacher beurteilt werden.
Etwas verstaubt
aber Happy, doch unbeschadet aus Gefahrenzone gekommen zu
sein,
widmeten wir uns wieder den
räudigen Küchenwaranen (bis 2,5 Meter) und den von unserem
Koch köstlich zubereiteten Meeresfischgerichten inkl.
Bintang.
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