Cinema
Nachdem das Helifliegen durchaus spannend und erfolgreich
war, und es zur Beobachtung des Vulkans auch nur diese
Möglichkeit gab, wurde aufgrund der guten Wetterprognose am Morgen des 17.4 ein
neuer Flug gebucht. Überraschender weise konnte in den
Nächten vom 16.4. bis 18.4.2010 eine weiteres faszinierendes
Naturphänomen beobachtet werden.
Ehekrach bei den Odins?
Eruptionsblitze
Galerie
tb
tb
Nachdem Odin laut der Überlieferung etliche Geliebte hatte,
lag der Grund für das Spektakel womöglich am Haussegen, der gerade
so richtig schief hing. Wer nun für
den Zoff sorgte war aus der Entfernung von etwa 15 km nicht
erkennbar. Oder war es doch Thor, der laut den Glaubenssagen
den steinernen Donnerkeil (Vulkan/Auswurf)
vom Himmel zur Erde
durch den Blitzstrahl etliche Male geworfen hatte. Diesen
Teil im Sinne der Saga vor Ort leibhaftig zu erleben, gab einem schon
manchmal das Gefühl vor einer einmaligen
'götterhaften'
Vorstellung zu stehen.
tb
tb
tb
Was soll's, Götter hin oder her, was war nun der Anlass
dieser Überschlagsblitze. In den sternenklaren Nächten vom
16.4 bis 18.4 war zu beobachten, dass die Lavafontänen
welche teilweise gut mit bloßem Auge erkennbar waren, von
hunderten von 'Mikroblitzen' (bis zu 10 pro Sekunde, neue
Einheit blz/s) umsäumt wurden. Am Anfang glich das ganze Szenario
einem glitzernden Goldregen-Feuerwerk von etwa 2 km
Höhe. Die Fontänen hatten eine geschätzte Höhe bis ca.
300m über der Gletscherkante.
tb
War ein Schub beendet, weiteten sich diese
Blitzerscheinungen auf die gesamte Aschewolke aus. Blitze
von beachtlicher Länge zuckten flach über den Eyjafjallagletscher
oder durchzogen die gesamte Plume (Aschewolke). Diese
Riesenblitze traten mit einer durchschnittlichen Länge von
4-5 km wiederholt nach einem Eruptionsschub etwa
alle 10 Sekunden beeindruckend auf. Beinahe regelmäßig trat eine
bis zu 10 minütige Pause ein, dennoch zeigten sich
vereinzelt
auch in
dieser Phase Thors vehemente Techniken, - bis zum
nächsten Lavaschub.
tb
tb
Auffallend war jedoch zu beobachten, dass direkt zwischen
den aufsteigenden Aschesäulen immer wieder einzelne
auffallend starke bzw. grelle kurze Blitze aufzuckten. Lag
es and dem unterschiedlichen Spannungspotenzial der beiden
ausgestoßenen Aschesäulen welche sehr nahe beieinander
lagen, und womöglich auf kurzem Wege unterschiedlich
geladene Spannungsfelder von immenser Stärke direkt
ausglichen, sich im weiteren Verlauf vermischten und somit
untereinander ein elektrostatisches Chaos in der gesamten
Wolke verursachten. Das Verhalten dieser Eruption lässt
womöglich darauf schließen. Vorschläge sind willkommen.
tb
Auch das noch, waren wir mit den funkelnden Erscheinungen am
Vulkan eh schon überfordert, trat hinter unserem Rücken
gegen 2:00 Uhr ein Aurorabogen von etwa 160° auf. Immer
wieder zog ich den Vergleich mit bunten Klaviertasten welche
wunderschöne Farbmelodien in den neumondigen Sternenhimmel
schrieben. Mal intensiver,- mal wanderten die Streamer,-
verschwanden wieder- und tauchten an anderer Stelle wieder
auf. Die Realität war jedoch knallhart. Wohin mit der
Fotokamera? Belichtete man die Aurora, gingen einem wieder
massenweise Blitze durch die Lappen, umgekehrt hätte ich
meine erste Island-Aurora versäumt. Bei einer 'Herumstehkälte' von
angenehmen -7C° und zum Teil starkem Wind in der flachen
Ebene verbunden mit eiskalten Händen und Füßen verweigerte
ich den Aufbau der Ersatzkamera und fand durch
rekordverdächtiges Umstellen dennoch einen Kompromiss.
Um den Eyjafjalla
17.4.2010
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