Oldoinyo Lengai Expedition

29.7.03 bis 9.8.03

Teil I

 

Unter der Leitung von Fred Belton:

Tom Pfeiffer, Marco Fulle, Stephane Granier und Martin Rietze

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30.7.03
Überflug am frühen Morgen etwa 8:00h mit einer 5-sitzigen Propellermaschine.

Der Oldoinyo Lengai ist der derzeit einzige aktive Natriumcarbonatvulkan der Welt. Er befindet sich im Norden Tansanias im Rift Valley. Direkt unter seinem Gipfel in 2800m Höhe befinden sich ein südlicher, heute inaktiver Krater und ein nördlicher Krater, welcher sich durch andauernde Natriumcarbonataktivität angefüllt hat. Normalerweise finden sich Pahoehoe und Aa Lavaströme, welche aus Rissen und hornitoähnlichen Kegeln austritt. Dies geschieht relativ ruhig und ungefährlich. Während der diesjährigen Expedition jedoch war ausschließlich Strombolianische Aktivität mit teilweise heftigen Eruptionen bis zu 100m Höhe zu beobachten. Auch der hohe Ascheanteil war sehr untypisch. evtl. sind dies die Anzeichen für eine neue große Eruption, wie sie schon einmal in den 60er Jahren statt fand. Der sich in kurzer Zeit durch große Mengen an Auswurfmaterial neu aufbauende Hauptkonus nannten wir im Verlauf der Expedition 'Little Etna'. Dieser Konus kollabierte während unserer Anwesenheit zwei mal. Dabei kam es immer wieder zu abenteuerlichen Szenen, bei denen wir durch Glück nur mit Löchern in der Kleidung davonkamen. Hier nun der zeitliche Verlauf der Aktivität:

31.7.03
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Anfahrt von Arusha aus und Übernachten im Masai-Dorf am Lake Natron.
1.8.03
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1700m Aufstieg auf den Krater, Aufbruch wegen der Hitze um 2:00h Nachts. Little Etna war relativ aktiv, abends trat Ruhe ein.

Der Mond wird auf romantische Art und Weise vom Vulkankegel verschlungen. ´Fast vertikale Strichspuren auf dem Film verraten die äquatoriale Lage dieses einmaligen Ortes.

2.8.03: Little Etna war tagsüber wenig aktiv, nur Mittags erfolgten hohe Auswurffahnen. Nachts steigerte sich die Aktivität.

3.8.03:Um 0:40h kollabierte plötzlich der obere Teil des inzwischen etwa 25m hohen Little Etna, ich stand alleine auf einem 25m entfernten alten Konus mit etwa 10m Höhe und Tom Pfeiffer war gerade am Abstieg als wir beide den kaum sichtbaren und nur wie eine Schuttlawine klingenden Kollaps sahen. Wenige Sekunden danach begannen heftige Eruptionen mit Auswürfen von größeren Lavamengen, dennoch beschlossen wir in etwa 20m Entfernung auf unserem Aussichtspunkt zu bleiben. Dabei trafen uns ab und zu kleine Lavabrocken, welche Löcher in den Stoff brannten und vermutlich Korrosionsflecken am Stativ hinterließen.

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Am Morgen endete die inaktive Phase. Mit zunehmender Intensität konnten bis zu 100m hohe Auswurffontänen beobachtet werden. Abends erfolgten schöne Eruptionen, welche teilweise wie Lichtschwerter aussahen. Erste Geräusche vom inaktiven, westlich vorgelagerten alten Nebenkonus waren zu hören.

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4.8.03: Wieder herrschte am Morgen  geringe Aktivität, der Nebenkonus jedoch zeigte zum ersten mal ein wenig Auswurf und Dampfausstoß. Bild old84 zeigt die N-Seite von L. Etna, dabei sieht man deutlich die schneeweiße alte Lava bzw. Asche und das frische, schwarze Material. Bei dem zeitweise vorkommenden Nebel nahm der flächig ausgestreute Auswurf  binnen eines Tages eine weiße Farbe an.

   

6.8.03: Am Nachmittag begann der Nebenkonus intervallartig unter hohem Druck Gas auszustoßen, dabei bildeten sich Risse an den Außenwandungen wobei Dampf ausströmte. Der hohe Druck machte klar, dass ein Kollaps unmittelbar bevorstand. Da ich zum ersten mal keine Kamera vom Camp mitgebracht hatte, lief ich zurück um das Ereignis filmen zu können.


Weitere Berichte vom Lengai 04

old125kl_c.jpg (3235 Byte) Teil II old139kl_c.jpg (3489 Byte)

 

 

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©2003, zur weiteren Verwendung des hier aufgeführten Bildmateriales wenden Sie sich bitte an Martin Rietze

 ©  photos & text by Martin Rietze, Last modification 28.8.2003


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