7. Tag;
Glücklicher Weise verzogen sich die Aktivitätspausen.
In der Mitte grollt der Lavasee und am Südkrater bricht mal wieder die
Konuswand. Dieses Mal stand ich mit Richard und Fred in der Schusslinie. Dabei
floss eine so immense Masse aus dem Konus das wir um unser Leben rannten.
Links und rechts schoss die Lava bereits vorbei und es stellte sich
heraus dass die Hasenfußtaktik quer zum Hang die erfolgreichste war. Irgendwo
lässt einem die Lava schon ein Plätzchen.
Auf der Nordostseite
plätscherte
die 'Pahoehoe – Lava’ und schaffte tatsächlich einen Rim – Overflow.
mr
tb Cinema
Das bedeutet die Lava überschreitet den Rand
der Nordkraterplatte und sucht sich ihren Weg über die steilen Abhänge des
Vulkans. Wie Wasser trat diese Masse aus den kleinen Seitenöffnungen des
Konus
T49B,
verschwand in Minitubes unter der neuen Lava um dann unter lautem Gegurgel 40
Meter weiter wieder als Springquelle aus dem Boden auszutreten. Diese Konsistenz erinnerte
unweigerlich an Erdölquellen und nach den Feststellungen von Fabian sollten
wir jetzt alle stinkreich sein.
Das Lengai - Rot ...... ein neuer
Farbton.
mr
Die abfließenden Lava am
T 49 B
in der Abenddämmerung konnte Martin sagenhaft festhalten.
8. Tag; Bis
dahin hatten wir alle diese Ausbrüche unbeschadet überstanden. Der T58 C
blieb in seiner starken Aktivität konstant. Bis zum nächsten Morgen zählten
wir 10 heftige Ausbrüche von denen sich einer der stärksten vor Sonnenaufgang
ereignete. Das ideale Licht zum filmen und fotografieren war unweigerlich in
der angehenden Morgendämmerung.
mr
Cinema
Die sich über Nacht
selbst kanalisierende Lava floss zielgenau. Das ließ die
nicht ungefährliche Annäherung bis zu vier Meter zu
mr
Schwefeltropfsteine und Kristallhöhlen
tb
Mineralische
Ausblühungen auf der etwa 3 Tage
alten Lava
des Lengai
9/10. Tag
Eine
sehr zufällige Angelegenheit war, dass ausgerechnet mit der morgendlichen
Aktivität der Auswurf -Betrieb eingestellt wurde. Somit war am letzten Tag
eine fast ungewohnte vulkanische Ruhe eingetreten die sich in der nächsten
Nacht bis zum Abstieg fortsetzte.
Alles in Allem war es
ein großartiges Naturerlebnis welches uns die verschiedensten Facetten des Ol
Doinyo Lengai zeigte. Absolut erwähnenswert ist, dass diese starke
internationale Expeditionsgruppe während dieser zehn Tage sehr fried- und
rücksichtsvoll mit sich umging. Für die exzellente Organisation geht
ein großer Dank an Fred Belton und der kulinarische Gruß an unseren Koch Paulo.
Mitglieder, Lengai 2004:
Patrick Koster (Holl), Ge Beyers (Holl), Olivier Gruenwald (Fra) ,
Fabian (Fra), Jeff Brown (USA), Richard Roscoe( GB/Ger ), Martin Rietze und
Meinereiner.
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