Guagua Pichincha

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Eine Schlammexkursion am Kraterboden des Vulkans

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Die Vorzeichen der großen Eruption im Herbst 1999, mit zusätzlichen Photos vom Januar 2006.

Am 10.Januar 1999 gelang es Bernhard Bauer, Gerhard Neumaier und mir den Kraterboden zwischen zwei Schlammeruptionen zu erreichen. Am frühen Morgen um 3.40 konnten wir einen Knall hören der sich in den Weiten des Gagua Pinchincha Massives verlief. Laut den Angaben des ecuadorianischen Refugiowirtes hatte der Vulkan einen zeitlich regelmäßigen Rhythmus von zwölf Stunden. Die obere Kraterkante des Pinchincha (4854 m) lag auf einer Höhe von 4600 m und war etwa eine Stunde zu Fuß vom Refugio (4500m) entfernt. ( Das Refugio bietet Schutz und Schlafmöglichkeiten. Wasser und Essen selber mitbringen! )

Gipfel des 4780 m hohen Gagua Pinchinchas

     

Innenleben des Kraters. Am Boden ist der Krater vom Ausbruch 2000 zu sehen.

 

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Nachdem wir den Krater um 6.00 a.m. erreichten, ging es erst einmal wieder 600 Höhenmeter zum Kraterboden hinunter. Auf dem ersten Photo, dass von dem Einstiegspunkt in den Hauptkrater gemacht wurde, können Sie die mit mehreren Zentimetern Schlamm bedeckte Bergflora sehen. Man könnte hier nun von Edelgrau statt Edelweiß sprechen (witzig, gell!). Daraus lässt sich schließen das die vorangegangenen Eruptionen gewaltig gewesen sein mussten. Im Hintergrund kann man den neuen Kraterschlund erkennen.

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Die Dicke der Schlammschicht nahm nach unten hin stetig zu, und erreichte teilweise 30 cm. Auch der steigende Zerstörungsgrad von Büschen und Pflanzen war nicht mehr zu übersehen.

Abbildungen 2,3,4 zeigen Bernhard Bauer und mich wie wir durch den 20cm tiefen frischen Schlamm am Kraterboden stapften. Um uns herum entdeckten wir ausgeworfene Felsen bis zu einem Meter Größe, die Einschlagkrater von drei bis fünf Metern bildeten.  

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Die neue Bocca war etwa 50 Meter tief und hatte einen Durchmesser von 70 m - 100m, war südöstlich am Kratergrund angeordnet und mit rotem Felsgestein trichterförmig aufgefüllt (5). Ich Frage mich bloß, woher der ganze ausgeworfene Schlamm herkam. Vermutlich hatte es noch eine zugeschwemmte nebenliegende Öffnung gegeben, in der wir Gott sei Dank nicht spurlos verschwanden.

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Nun trat der Zeitpunkt ein, indem sich akutes Unbehagen bei uns bemerkbar machte. Bei der Betrachtung unserer näheren Umgebung, die übersäht mit Impakten verschiedener Größe war wurde uns klar, dass wir die nächste Attacke hier unten nicht überleben werden. Wann wird wohl der nächste Paroxismus stattfinden, schoss es uns urplötzlich durch den Kopf.  Nachdem wir die 150 m nördlich gelegene 'Große Fumarole' besuchten, die ein Dampf- Gasgemisch über 60 m herausdonnerte, entschlossen wir den Krater schneller als sonst zu verlassen, da allmählich die Hosen zunehmend voller...

    

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©1999, all text and photos by Thorsten Boeckel


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